Den mit Abstand bisher größten Erfolg ihrer sportlichen Laufbahn konnte jetzt Tatjana Walther verbuchen. Die für Triangels Schützenverein gestartete Stüderin ist aus dem Schießwettbewerb des Niedersächsischen Sportschützenverbandes als Landesverbandskönigin hervorgegangen.
2019 wurde Walther Kreiskönigin, aber Landesverbandskönigin zu sein ist eine ganz andere Hausnummer. Auf Kreisebene hat sie damals sitzend einen Teiler von 3,0 erzielt, auf Landesebene war stehend freihand zu schießen. 30 Schuss pro Akteurin. „29 davon habe ich voll versemmelt. Aber der letzte hat gesessen“, erinnert sie sich. Und wie! Gegen den herausragenden Teiler von 6,0 hatten alle Kontrahentinnen in Hannover das Nachsehen. Wie viele Schützinnen sie hinter sich ließ, hat sie gar nicht mehr im Blick: „Aber es waren eine Menge. Um Kreiskönigin zu werden, waren es ja schon 180.“
Die Freude über den Titelgewinn ist riesig – bei der frischgebackenen Landesverbandskönigin und ihrer Familie, im Heimatdorf Stüde, in Triangels Schützenverein und nicht zuletzt auch im Kreisverband. „Das hat vor mir nämlich noch niemand geschafft. Ich bin Gifhorns erste Landesverbandskönigin“, ist Walther zu Recht stolz. Auch wenn letztlich eine Portion Glück dazu gehörte: „In so einen Wettbewerb geht man nicht mal eben so und schießt genau das, was man gern möchte“, weiß die Stüderin. Zehnen schieße sie oft, aber in solch einer Konkurrenz „braucht man schon eine sehr, sehr gute 10,9.“ Die hat sie abgeliefert.
Umso bemerkenswerter war ihr Ergebnis übrigens, da Walther zusätzlich zum coronabedingten Trainingsrückstand, der wohl alle Teilnehmerinnen plagte, noch mit einem weiteren Handicap durch eine Fußverletzung startete. Die stellte sie im stehend ausgetragenen Wettbewerb vor eine besondere Herausforderung. „Für mich war es daher ein Stück weit ein Probelauf“, sagt sie.
Schießsportlich gesehen, aber auch im Hinblick auf einen hoffentlich baldigen beruflichen Wiedereinstieg: „Ich möchte ja zurück in meinen Job.“ Mit dem Titelgewinn in Hannover habe sie sich „zurück ins Glück geschossen“, ist sie zuversichtlich. Gefeiert worden ist die Landesverbandskönigin nach Kräften direkt bei der Siegerehrung in Hannover und mehr noch beim Annageln der Scheibe in Stüde. Alle amtierenden Majestäten der Sassenburg und Kreisverbandsvorsitzender Uwe Weimann gratulierten ihr. „Es war fast wie ein Schützenfest mit Festzelt und Musik vom Fanfarenzug“, erzählt Walther, deren Dank vor allem der Familie gilt. „Sie unterstützt mich wirklich großartig. Sonst könnte ich meinen Sport nicht in diesem Umfang ausüben“, betont sie.
Derzeit ist die Stüderin nicht im Training. Aber sobald die Einladung zum Bundesköniginnenschießen eintrifft, „gehtʼs wieder los. Ich will ja ein gutes Ergebnis erzielen.“ Wie gut es wird, zeigt sich voraussichtlich im Frühjahr.
Quelle: Aller-Zeitung Text / Foto: Ron Niebuhr